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Die Gesamtserie

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Die Protagonisten: Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie, Sprache

Jede Geschichte lebt von ihren Charakteren, so auch die sechs Geschichten, die die neuen Banknoten erzählen. Pro Note gibt es jeweils einen Hauptcharakter, einen sogenannten «Protagonisten», der im Zentrum einer erzählten Geschichte steht: Die 10er Note erzählt eine Geschichte der Zeit, auf der 20er Note steht das Licht im Zentrum, auf der 50er Note tritt der Wind auf, das Wasser ist der Protagonist der 100er Note, auf der 200er Note ist es die Materie und auf der 1000er Note die menschliche Sprache.

Von den Haupterkennungsmerkmalen bis in das kleinste Detail haben alle Gestaltungselemente einer Banknote direkt oder indirekt immer etwas mit dem betreffenden Protagonisten zu tun. Auch die feinste Linienstruktur ist so gestaltet, dass sie etwas über den Protagonisten aussagt und Teil seiner Geschichte wird. Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache – was zunächst nach stillen und unbedeutenden Phänomenen anmutet, enthüllt bei näherer Betrachtung jedoch das Bedeutsame, mit dem sie in unserer Lebenswelt in Verbindung gebracht werden können: Organisation, Kreativität, Erlebnis, Humanität, Wissenschaft und Kommunikation.

 

Zeit in Verbindung mit Organisation, Licht mit Kreativität, Wind mit Erlebnis, Wasser mit Humanität, Materie mit Wissenschaft und Sprache mit Kommunikation – jedes dieser Begriffspaare repräsentiert einen Teilaspekt der Schweiz. Alle Teilaspekte zusammen ergeben das, was die Nationalbank «vielseitige Schweiz» nennt.

 

Und so wird der Protagonist auf einer Banknote jeweils zur allesdurchdringenden Kraft, die sowohl im Hintergrund blosse Spuren zurücklässt, als auch im Vordergrund das Hauptgeschehen antreibt. Im Hintergrund und im Vordergrund, in den einzelnen Rasterzellen und in den Hauptelementen – die Geschichte eines Protagonisten spielt jeweils in allen Gestaltungsdimensionen.

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Weg von Persönlichkeiten – hin zur vielseitigen Schweiz

Von Anfang an stand fest, dass man in der neuen Banknotenserie auf die Abbildung von bedeutsamen Persönlichkeiten verzichten wollte. Doch was bedeutet das? Welche Implikationen bringt eine solche Entscheidung mit sich?

 

Das, was eine Person zu einer berühmten Persönlichkeit macht, ist jeweils ihr verdienstvolles Wirken in der Vergangenheit. Einer bedeutsamen Persönlichkeit haftet also immer ein direkter Vergangenheitsbezug an. Mit dem Verzicht auf das Abbilden berühmter Persönlichkeiten, fiel also auch dieser direkte Vergangenheitsbezug weg. Es war daher naheliegend, die gestalterische Identität einer einzelnen Banknote nicht mehr in der Vergangenheit der Schweiz, sondern in ihrer Gegenwart zu suchen, d. h. im heutigen Lebens- und Handlungsraum der Menschen, die sie bewohnen.

Was hierbei zusammenkam, ergab ein Teilporträt der Schweiz. Diesem Teilporträt gab die Nationalbank die Bezeichnung «vielseitige Schweiz».

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Die Hand

Die Hand ist das grösste und auffälligste Gestaltungselement, das auf allen neuen Banknoten wiederkehrt. Weil die Hand das prominenteste Gestaltungselement ist, fallen ihr auch gewichtige Aufgaben zu:

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Funktionale Bedeutung der Hand

(a)   Sie muss der Notenvorderseite zum notwendigen gestalterischen Übergewicht gegenüber der Rückseite verhelfen,

(b)   sie muss erkennbar machen, dass alle Einzelnoten zu einer Serie gehören

(c)   und nicht zuletzt soll sie auch die verlorene gegangene plakative Kraft des Portraits aufwiegen.

Dies ist die funktionale Bedeutung der Hand. Darüber hinaus kommen der Hand aber auch zentrale inhaltliche Bedeutungen zu.

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Inhaltliche Bedeutung der Hand

(1) Eine erste inhaltliche Bedeutung erwächst der Hand aus der Erfüllung folgender Vorgabe: Bei der Konzeption und Gestaltung der neuen Banknoten sollte zwar auf die Abbildung bedeutsamer Persönlichkeiten verzichtet werden, nicht jedoch auf den Menschen an sich.

Die Hand versucht nun ebendiese Aufgabe zu erfüllen. Sie spricht die Anwesenheit des Menschen aus, ohne sich darauf festzulegen, um wen es sich dabei handelt. Das war beim Portrait anders: Ein jedes Portrait gehörte immer einem bestimmten Individuum. Und also kann man sagen: Während nicht verhindert werden konnte, dass mit dem Portrait immer auch ein bestimmtes Individuum betont wurde, so individuiert die Hand im Gegenzug weniger. Dies zeigt sich mitunter auch darin, dass man sich leichter mit einer fremden Hand als mit einem fremden Gesicht identifiziert.

Die Hand beschränkt die Anwesenheit des Menschen also nicht auf ein bestimmtes Individuum, sondern erweitert sie auf alle Menschen. Alle Menschen sollen anwesend sein. Die Abwesenheit des Einzelnen wandelt sich zur Anwesenheit aller. Alle Menschen sollen sich angesprochen fühlen.

(2) Die zweite inhaltliche Bedeutung der Hand, auf die hier aufmerksam gemacht werden soll, bringt die Hand selbst mit. Sie liegt sozusagen auf der Hand selbst.

Die Hand ist sehr wahrscheinlich das ursprünglichste und unmittelbarste Werkzeug, welches die Evolution dem Menschen gegeben hat und wodurch der Mensch direkt zum Handeln befähigt wurde.

In diesem Sinne kommt mit der Hand immer auch das menschliche Handeln oder – wenn es sich dabei um ein konkretes Handeln handelt – eine Handlung zum Ausdruck. Aus diesem Grund verstehen sich die auf der Notenvorderseite abgebildeten Hände immer auch als Handlungen.

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Beispiele für die Hand verstanden als Handlung

(a) Auf der 10er Note soll die Handlung des Organisierens zum Ausdruck kommen,

(b) auf der 100er Note diejenige des Behütens oder des Sorge Tragens und

(c) auf der 1000er Note diejenige des Kommunizierens oder des Austauschens.

Diese Handlungen verstehen sich nicht als abgeschlossene Ereignisse in der Vergangenheit, sondern als ein jeweils unmittelbares Geschehen in der noch namenlosen Gegenwart, welches beispielsweise auch durch die betrachtende Person selbst ausgeführt werden könnten.

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Der Globus

Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache – diese Protagonisten stellen allesamt grosse Themen dar, welche sich nicht allein auf die Schweiz beschränken, sondern die ganze Welt umspannen. Weltumspannende Themen verlangen die ganze Welt als Bühne. Diese Bühne wurde ihnen in der Form einer glitzernden Weltkugel auf der Notenvorderseite gegeben. Über diesem Globus liegt jeweils eine Kartendarstellung, welche die einzelnen Protagonisten in ihrer globalen Bedeutung ausbreitet.

Auf der 10er Note ist es beispielsweise eine Zeitzonenkarte, welche die Zeit in einen globalen Kontext rückt und auf der 50er Note wird die Globalität des Windes durch eine Karte der weltweiten Windverhältnisse veranschaulicht.

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Die Notenrückseite

Auf jeder Notenrückseite ist jeweils ein Beispiel für einen konkreten und realen Ort innerhalb der Schweiz abgebildet, an dem in Kombination mit einem darüber liegenden illustrativen Objekt der betreffende Protagonist erfahrbar ist.

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