top of page

Eine Vereinigung von Entgegensetzungen

Adrian Heuberger und Manuela Pfrunder, Dezember 2015

Eine Banknote muss sowohl reproduzierbar als auch nicht-reproduzierbar sein.

Reproduzierbar muss sie sein für die jeweilige Sicherheitsdruckerei, die sie produziert, und zwar in hohen Auflagen und möglichst effizient. Nicht reproduzierbar hingegen muss sie für all diejenigen sein, die nicht befugt sind, eine Banknote zu produzieren, d. h. alle ausser der Sicherheitsdruckerei, die si​e produziert hat.

 

Eine Banknote soll frei von normativen Aussagen sein, dennoch wird alles, was auf ihr abgebildet ist, automatisch als kulturelle Norm interpretiert für dasjenige Land, in dem die Banknote als Zahlungsmittel dient.

 

Etwas Neues machen, ohne etwas Neues zu machen.

Die Gestaltung einer neuen Banknotenserie soll zwar jeweils stets moderner wirken als diejenige, die abgelöst wird. Gleichzeitig wird jedoch erwartet, dass sich die Gestaltung einer Banknote an althergebrachten und daher nicht-modernen Traditionen und Konventionen orientiert. Und so entsteht der paradox anmutende Anspruch an die Gestaltung, dass jeweils mit nicht-modernen Gestaltungsmethoden eine Banknote moderner gemacht werden soll.

 

 

Diese drei Entgegensetzungen sind omnipräsent bei der Gestaltung einer neuen Banknote, so dass man als Banknotendesigner nicht umhinkommt, sich so weit mit ihnen auszusöhnen, dass sie sogar zu einer Inspirationsquelle werden.

x

bottom of page